RÜCKBLICK 55 aus dem #TagebucheinerTräumerin,
April 2019: Woche 3 ist auch wieder mega anstrengend. Eigentlich hab ich bereits meine ganze Energie 😟 verbraucht, als das Grips Theater auf dem Programm steht. Wir bekommen die
Möglichkeit, unsere Projekte vorzustellen und die „Gripsianer“ prüfen die Stoffe auf Theatertauglichkeit. Hintergrund des Besuches ist es, dass wir uns für einen Theaterpreis bewerben dürfen. Der
Gewinner bekommt ein Stipendium und darf im kommenden Jahr zusammen mit den Profis in Berlin ein Kindertheaterstück entwickeln. WOW!
Nachdem wir Feedback zu unseren Stoffen bekommen haben, haben wir 90 Minuten Zeit, eine Szene fürs Theater zu schreiben. Für mich der Stresspunkt total, denn ich bin überhaupt nicht auf
Knopfdruck kreativ. Meistens brauche ich eine Nacht, dann macht es „Bang!“ und ich weiß, wie die Szene aussehen soll. Aber sofort? 🤨
Alle hacken in die Tasten. Ich geben auch mein Bestes, schreibe aber nicht wirklich etwas Neues, sondern übertrage Dialoge aus meiner Leseprobe in eine Theaterszene.
Ohne Fleiß kein Preis – wie es schön heißt.
Und den Preis bekommen wir alle schon am selben Abend: denn die Theaterleute lesen die Ergebnisse szenisch. Ich sitze gebannt im Publikum, lausche den Texten der anderen, dann endlich kommt meine
Szene an die Reihe. Es ist ein Vater-Sohn-Konflikt. Und das Tolle: meine Figuren erwachen durch die Schauspieler plötzlich zum Leben. Ich höre sie reden und streiten. Für ein paar Minuten sind
sie wirklich da. Sie sind nicht mehr nur Buchstaben auf Papier oder Bilder in meinem Kopf. Sie sind lebendig und mit mir in diesem Raum.
Der Moment berührt mich tief. (Auf dem Foto könnt ihr mich vorne links sehen. Ich war so happy).
Danke Grips, danke AKM.
Foto: Erek Kühn/Akademie für Kindermedien